Unser Gesundheitssystem: Perspektivwechsel in Sicht

Gedanken zur Wirksamkeit von Medizin

Unser Gesundheitssystem: Perspektivwechsel in Sicht
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von Conny Dollbaum-Paulsen
(letzte Überarbeitung: 27. Mai 2016)

Perspektivwechsel in der Medizin

Seit die Aufklärung die Trennung von Körper, Seele und Geist mit sich gebracht hat, konnte sich unser aktiver menschlicher Geist in Gestalt naturwissenschaftlichen Denkens jenseits von religiösem Dogma und Aberglauben wunderbar entwickeln. Der Körper und alles Materielle wurde, einer Maschine gleich, vermessen, gewogen und ordentlich bis ins immer Kleinere auseinander genommen. Das hat viele gute Dinge mit sich gebracht: Antibiotika, Röntgenapparate, Endoskope und ähnlich Nützliches. Nicht ganz nebenbei bemerkt geriet die Seele dabei ein wenig in Vergessenheit, stand aber den wissenschaftlichen Bemühungen scheinbar nicht allzu sehr im Weg.

Vor diesem Hintergrund wird seit Jahrzehnten unter anderem im Bereich der Pharmakologie geforscht, denn im linearen Denken der Naturwissenschaft gilt nach wie vor der pathogenetische Ansatz ( Pathos= Leiden, Genesis= Entwicklung), der besagt: Um eine Erkrankung wirksam behandeln zu können, ist es unumgänglich, (die) eine Ursache zu finden. Darauf basierend wird ein wirksames Medikament entwickelt, das auf diese einfache Ursache einwirkt. Dieses Vorgehen hat zwei Vorteile: Die Wirkung ist nachvollziehbar und profitabel. Was für ein großartiges Modell, das Ärzten, Apothekern und Pharmazie viele Jahre neben gutem Ansehen und Respekt ein einträgliches Dasein beschert hat.

Leider hat diese Sichtweise mindestens einen Haken, nämlich die Idee, Krankheit wäre monokausal, also auf eine einzige, klar zu isolierende Störung zurückzuführen. Das mochte zu Lebzeiten von Louis Pasteur und Robert Koch eine ebenso großartige wie wahre Erkenntnis sein, aber ob sie heute noch uneingeschränkt gültig ist, kann bezweifelt werden.

Auch für Naturwissenschaftler, insbesondere MedizinerInnen, stellt sich zunehmend die Frage, wie das unordentliche Menschsein, das sich eben nicht nur über den Körper, sondern auch über schwer vermessbare Äußerungen von Seele und Geist ausdrückt, in Formeln und Statistiken festzuschreiben wäre.

Ganzheitlich denkende Menschen, auch WissenschaftlerInnen antworten auf dieses Dilemma mit dem Hinweis, Körper, Seele und Geist seien eben auch in der Ursache nicht zu trennen und deshalb monokausal-körperlich-linear, wie es die Schulmedizin tut, nicht nachhaltig zu behandeln. Die Diskrepanz zwischen naturwissenschaftlichem und ganzheitlichem Ansatz ist bekannt, Auseinandersetzungen darüber werden genüsslich gepflegt, was außer Rhetoriklehrern niemandem hilft.

Zum Glück ist auch hier alles in Bewegung -Panta rhei , übrigens ein sehr altes wissenschaftliches Paradigma des Heraklit, so dass innerhalb der Ärzteschaft der Wunsch nach einem Perspektivwechsel nicht mehr nur heimlich geäußert, sondern der Frage an namhaften Instituten nachgegangen wird.

Im Deutschen Ärzteblatt, DEM Organ der Mediziner, finden Sie zu diesem Thema interessante Hinweise und Diskussionsbeiträge:
http://www.aerzteblatt.de/nachrichten/62951/Forderung-nach-einem-Perspektivwechsel-in-der-Medizin

Da wächst sozusagen zusammen, was real nie getrennt war – und das ist auf jeden Fall eine richtig gute Nachricht.

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