Gedanken zum Frauengesundheitskongress 2017

Well done everyone!

von Conny Dollbaum-Paulsen

Wie gut, dass es immer wieder engagierte Menschen, in diesem Fall Lachesis-Frauen, gibt, die Veranstaltungen dieser Größenordnung und mit solchem Gewicht planen und durchführen. Wie gut, dass es genug Menschen gibt, die sich einem Thema mit Leidenschaft und Weisheit nähern, damit andere, in diesem Fall Kongressbesucherinnen, profitieren können von eben dieser leidenschaftlich gelebten Weisheit.

Gesundheitskongress? Eher: LebensHeilungsWachstumsTreffen

Ein Raum weiblicher Weisheit, eine Fülle an klugen Herangehensweisen, ein Feld verschiedenfarbiger Lebendigkeit - das alles vor dem Hintergrund professioneller ganzheitlicher Heiltätigkeit, getragen von persönlicher Verbundenheit mit den Inhalten: Einfach toll.

Vor allem deshalb, weil es sich bei den Inhalten nicht um abstrakte, leblose Konzepte aus dem Theoriehimmel handelte, sondern um gelebtes BerufsLeben, das jede Einzelne auf ihre spezifische Weise in die Welt bringt – und damit Teil des Gesamtgewebes ist, in dem wir leben und arbeiten. Selten hatte ich ein so eindeutiges Fühlen und Wissen um meinen eigenen Anteil an dieser Arbeit bei gleichzeitiger Verbundenheit mit KollegInnen. Auch dafür vielen Dank an euch LAchesis-Frauen.

 

Expertinnen im Austausch

Angefangen bei den launigen Eröffnungsvorträgen von Aikija Stapel (Lachesis), Ilse Buddemeier (Leiterin der Gleichstellungsstelle Bielefeld) und Nora Laubstein (ANME) zog sich ein ebenso ernsthaft-engagierter wie humoriger Stil durch die gesamte Veranstaltung. Fachfrauen teilten ihr Wissen zu ihrem Herzensthema so, dass ein Themengewebe entstehen konnte, an dem alle teilhatten und von dem alle inspiriert werden konnten.

Das wurde in den Workshops, aber ganz besonders im Diskussionsformat des Fischbowls deutlich: Es ermöglichte Expertinnen wie Zuhörerinnen ein Gespräch zum jeweiligen Thema und wunderbarerweise wurden nicht neunmalkluge Statements in die Mitte geworfen, sondern eher weiterführende Nachdenklichkeiten, die inspirierten.

 

Der mutige Titel: Wo Leben stört…

JA, er war provokativ, irritierend, mehr als ungewöhnlich, der Titel. Und ja, genau darum geht es auch: Wahrzunehmen, wie sehr Menschen, in diesem Fall insbesondere Frauen, auf dem Medizinmarkt ebenso wie insgesamt gesellschaftlich verraten und verkauft werden – vor allem verkauft…Die Idee, den Frauengesundheitskongress 2017 mit einer durchaus negativ konnotierten Überschrift zu versehen, war vielleicht marketingtechnisch zu mutig, inhaltlich war sie genau richtig.

 

Fazit: Wir brauchen Räume

Lachesis bietet seit 30 Jahren einen Raum mutiger Auseinandersetzung mit allen Themen rund um heilpraktische Anliegen; ein Kongress wie dieser zeigt, wie profund und gleichzeitig herzvoll diese Arbeit in großer Kontinuität gemacht wird. Ein Thema wie Evidenzbasierte Medizin, dass im Fischbowl zu Recht kontrovers diskutiert wurde, muss dringend von uns bearbeitet werden, wenn wir nicht wollen, dass die Evidenz mit ihrem gefräßigem Wirksamkeitsmaul alles frisst, was wir seit Jahrhunderten hüten und weitergeben.

Da wird es nicht reichen, laut NEIN zu rufen, da sind wir gefordert, andere, erfahrungsbasierte Kriterien von Wirksamkeit zu entwickeln, die wir an die Seite der Evidenzbasierten Medizin stellen. Und da sind wir dann wieder Pionierinnen, wie wir es ja aus den verschiedenen Wellen der Frauenbewegung schon kennen.

 

Was fehlte: Mehr BesucherInnen

Unfassbar, dass nicht viel mehr Lachesisfrauen und viel mehr regional arbeitende KollegInnen, auch aus dem Heilnetz, vor Ort waren. Dass es offenbar nicht gelungen ist, das Anliegen des Kongresses motivierend zu vermitteln, dass der Inspirationsfunke nicht bei viel mehr KollegInnen übergesprungen ist.

Für die, die dabei waren, gab es so mehr entspannten Raum. Für die, die alles geplant und organisiert haben, war das sicher auch enttäuschend – sollte es aber nicht sein, denn ihr habt Wunderbares ermöglicht. Vielen Dank an alle alle Beteiligten.

P.S. Heilnetz ist endlich Mit-Unternehmen geworden.

 

 

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